Obstbäume benötigen allem anderen voran einen Pflegeschnitt, weil sie sowohl ein Produkt der Natur als auch der menschlichen Kultur sind. Viele Sorten verlieren ohne Pflege ihre Vitalität und ihre Tragkraft – oder brechen sogar durch Überlastung im Fruchtertrag auseinander.
Früher wurden solche Bäume von den Dorfkundigen beschnitten – eine Tradition, die leider immer mehr in Vergessenheit geraten ist. Und selbst die wackersten Baumschneider kommen irgendwann in ein Alter, in dem oben auf der Leiter zu stehen keine sichere Option mehr ist.
Manchmal schmerzt es den Baumeigentümer, Äste einzukürzen, die in vergangen Jahren vielleicht noch viel getragen haben. Man sollte jedoch immer in Erinnerung behalten, das ein beschnittener Baum älter wird, vitaler bleibt und langfristig gesehen so deutlich mehr Ertrag bringt.
Auch ist es wichtig, vitalere Bäume im Sommer zu schneiden, um die Ausbildung von Schossertrieben zu verringern; vergreiste Bäume gehören eher im Winter geschnitten, um die Vitalität durch neue, starke Triebe zu fördern.